Thema: Grabesfriede - Allerheiligen – Allerseelen.
An Allerheiligen und Allerseelen suchen viele von uns die Gräber ihrer Toten auf. Es ist gut, dass es diese Gedenktage gibt. Unsere Verstorbenen sind darauf wohl nicht mehr angewiesen, aber uns, den Lebenden, tut es gut. Gräber sind mehr als Entsorgungsstätten. Sie sind nicht stumm, sie sprechen ihre eigene Sprache, sie verkünden ihre einmalige Botschaft. Sie laden uns ein zum Verweilen.
Bei uns heißen die Ruhestätten der Toten „Friedhöfe“. Das ist ein sinnträchtiger Name. Friede ist nicht nur das, was wir den Verstorbenen wünschen, sondern auch das, was von ihnen und ihrer Ruhestätte ausgeht. Der Friede ist es, der allem Streit, aller Hektik des Lebens ein Ende setzt. Der den Toten zuteil gewordene Friede mahnt uns an die Vergänglichkeit und Vorläufigkeit vieler unserer Differenzen und Zerwürfnisse. Der Friede der Toten fragt uns, ob sich so manche Auseinandersetzung wirklich lohnt. Es ginge nicht nur den Einzelnen,
sondern ganzen Völkern unserer Welt besser, wenn sie die Friedenspredigt der vielen Gräber hörten. Friedhöfe sind Orte des Denkens und des Gedenkens. In ihnen ist ein Stück unserer Erinnerungen und damit unseres Lebens hinterlegt. Es ist nicht bloß das Leben anderer, das im Tod das Ende kommt. In jedem Tod eines uns vertrauten Menschen stirbt ein Teil unseres eigenen Lebens mit. Der Graben zwischen Tod und Leben ist keineswegs mit den Mauern oder Zäunen unserer Friedhöfe identisch, er geht mitten durch unser Dasein. Es ist nicht nur die eigene Vergänglichkeit, die an das Tor unseres Denkens klopft, es ist das Leben selber, das sich meldet. Gräber halten uns nicht fest, sie entlassen uns ins Leben, dem Auftrag, die uns verbleibende Lebenszeit sinnvoll zu nutzen.
Es gehört zu den Gräbern, dass sie uns Fragen stellen: Worin besteht der Sinn des Daseins? Wohin weist die Reise des Lebens? Wofür lohnt es sich zu leben? Was bleibt am Ende? Was erwartet uns jenseits der Schwelle des Todes? Wir können zwar diesen Fragen ausweichen, aber nicht dem Leben und dem Tod.
Gräber stellen uns Fragen, Gräber geben uns aber auch Antworten. Sie sind nicht nur Signale der Endlichkeit, sie sind auch stumme Zeugen der Auferstehung und des ewigen Lebens. Die Gräber von uns Christen sollten ein in Stein gefasstes „Ich glaube an die Auferstehung der Toten und das ewige Leben“ sein, weil Jesus, als einer von uns, diesen Weg des Glaubens und der Hoffnung vorausgegangen ist.
Klemens Steffens
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