Sechs Kirchbauten . sechs Bezirke . eine Kirche
Wenn wir von Kirche sprechen, so tun wir das in einem doppelten Sinn: Einmal meinen wir die Gemein-schaft der Gläubigen, und zum anderen sprechen wir von einem Gebäude aus Stein.
Die sechs Kirchen unserer Gemeinde sind Gebäude aus Stein. Jeder Stein hat seinen Platz, seine Aufgabe, gleichgültig wo er in den Bau eingefügt ist. Jeder Stein bringt seine eigene Geschichte, Beschaffenheit und Struktur mit. Wenn auch nur ein Stein fehlt, entsteht ein Loch; das Gebäude beginnt zu zerfallen und stürzt schließlich ein.
So ist es auch im übertragenen Sinn: Jeder von uns hat in der Kirche seinen eigenen, unverwechselbaren Platz, an dem er gebraucht wird; nur alle zusammen sind wir Kirche.
Die Pfarrei entstand durch Fusion ehemals selbständiger Kirchengemeinden und ist heute Heimat für rund 13.000 Katholiken. Pfarrkirche ist die Kirche „Heilige Familie” in Stockum.
Die katholische Pfarrgemeinde „Heilige Familie” befindet sich im Düsseldorfer Norden auf dem Gebiet der Stadtteile Golzheim, Lichtenbroich, Lohausen, Stockum und Unterrath und besteht aus sechs Orts-gemeinden:
Das älteste christliche Zeugnis auf dem Pfarrgebiet ist ein Kreuz im Blätterkranz aus Eisen, das um 600 datiert wird und als Grabbeigabe in einem Gräberfeld zwischen Stockum und Lohausen gefunden wurde. Es ist das älteste bisher bekannte Zeugnis für das Christentum im Düsseldorfer Raum. Ob es damals be-reits eine Kirche oder Kapelle in der Nähe des Gräberfeldes gab, ist nicht nachweisbar. Im 12. Jahrhundert wird erstmals eine den Heiligen Petrus und Paulus geweihte Kapelle an den Stockumer Höfen erwähnt. Sie wurde mehrfach neu errichtet, zuletzt 1867. 1968 fiel sie den Planungen für den Neubau der Düssel-dorfer Messe zum Opfer.
Um 700 gründete der in England geborene Mönch Suitbert ein Kloster auf einer dem Rhein vorgelagerten Insel (Werth), dem späteren Kaiserswerth. Als Kaiserswerth zur Festung ausgebaut wurde, wurde für die Kaiserwerther Bevölkerung und die umliegenden Dörfer (und damit auch zunächst für das gesamte heu-tige Pfarrgebiet von Heilige Familie) außerhalb der Festungsmauern am Kreuzberg eine Kirche errichtet: St. Walburgis, die 1236 Pfarrkirche wurde. 1688 wurde diese Kirche bei einer Belagerung der Kaisers-werther Festung zerstört und 1702 komplett niedergelegt, um von der Festung aus ein besseres Schuss-feld zu haben.
In Rath (Unterrath) wird 1224 am Königshof ein (Frauen-) kloster errichtet. Nach der Zerstörung der Pfarrkirche am Kreuzberg wird dem Rektor des Klosters die Seelsorge für Rath anvertraut.
Lohausen und zunächst auch die Stockumer Höfe kamen nach dem Untergang der Pfarrei am Kreuzberg zu St. Lambertus, Kalkum.
Golzheim wurde - obwohl vor den Düsseldorfer Stadtmauern gelegen - schon 1384 der Stadt Düsseldorf unterstellt. Kirchlich gehörte Golzheim später zu Heilige Dreifaltigkeit (Derendorf) und zuletzt bis zur Gründung der Pfarrei St. Albertus Magnus 1939 zu Herz-Jesu und St. Adolfus.
1811 wurde das Kloster in Rath endgültig von den Franzosen aufgelöst und säkularisiert, nach dem Wiener Kongress hielt Preußen das Patronatsrecht aufrecht. 1869 wurde ein Neubau der Kirche bewilligt, deren Turm die Kirchengemeinde finanzierte. 1873 wurde die neue Kirche St. Maria unter dem Kreuze von Weihbischof Baudri geweiht.
1869 erwarb der Kartäuserorden Gut Hain sowie zwei Höfe in Lichtenbroich Der Gründer des Ordens, der hl. Bruno, war Kölner. Nachdem 1803 nicht nur die Kölner Kartause, sondern alle Kartäuserklöster in Deutschland aufgehoben waren, entschloss sich der Orden Mitte des 19. Jahrhunderts, in der Nähe der Geburtsstadt des hl. Bruno wieder ein Kloster zu errichten. Nachdem Erzbischof Melchers der Gründung der Kartause Hain zugestimmt hatte, unterschrieben zwei Mönche aus der Grand Chartreuse bei Grenoble den Kaufvertrag. Noch am Tag der Unterzeichnung wurde in einer rasch hergerichteten Kapelle die erste Messe gefeiert. Noch vor der Vertreibung der damals 14 Mönche im Kulturkampf 1875 wurden die Kirche, das Hauptgebäude und einige Zellen, kleine Häuschen, errichtet. Erst 1890 konnten die Mönche wieder zurückkehren. 1891 waren die Baumaßnahmen abgeschlossen und Erzbischof Krementz weihte die Klosterkirche mit dem Patrozinium des hl. Bruno. Die Mönche waren bei der Bevölkerung wegen ihres caritativen Engagements im und nach dem 1. Weltkrieg, während der Weltwirtschaftskrise und im und nach dem Zweiten Weltkrieg sehr beliebt. 1925 lebten und beteten hier 58 Mönche. Wegen des Ausbaus des in unmittelbarer Nähe gelegenen Flughafens entschlossen sich die Mönche, in Oberschwaben ein neues Kloster zu bauen, in das sie 1964 übersiedelten.
Von St. Maria unter dem Kreuze als Mutterpfarre wurden abgetrennt
1905 St. Josef (in Rath),
1919 St. Bruno (in Unterrath; 1909 Rektorat - 1919 Pfarrei - 1928 Errichtung der Kirche),
1953 Hl. Kreuz (in Rath)
und 1958 St. Maria Königin (in Lichtenbroich; 1956 Rektorat - 1957 Bau der Kirche - 1958 Pfarrei).
Ende des 18. Jahrhunderts breitete sich am Niederrhein eine Viehseuche aus. Die Bauern Lohausens gelobten 1796 zum Fest der heiligen Petrus und Paulus eine Wallfahrt zur Rochus-Kapelle in Pempelfort. Nur in der Zeit des Nationalsozialismus und unmittelbar nach dem Krieg hat die Wallfahrt nicht statt-gefunden. 1839 erlitt auf einer Fahrt von Schloss Heltorf nach Düsseldorf auf der Niederrheinstraße in Lohausen Graf Franz Anton Spee einen Schlaganfall und starb. Sein Sohn Graf August Spee ließ noch im selben Jahr an der Stelle eine Kapelle errrichten. Ab 1890 wurde sonntags in der neu errichteten Kapelle im Lantz´schen Park eine Sonntagsmesse gefeiert. Die Familie Lantz war es auch, die das Land für einen Friedhof und den Bauplatz der 1899 errichteten Kirche St. Mariä Himmelfahrt stiftete. 1909 erfolgte die Errichtung einer Pfarrei.
Die Stockumer Höfe wurden, nachdem sie zwischenzeitlich zu Hl. Dreifaltigkeit (Derendorf) und danach zu St. Mariä Himmelfahrt (Lohausen) gehört hatten, Teil des 1934 errichteten Rektorats „Golzheimer Heide“. Dort war am Rande von St. Bruno (Unterrath) auf einem ehemaligen Exerziergelände nach dem
1. Weltkrieg eine so genannte wilde Siedlung entstanden. Die soziale Not war immens. 1935 wurde eine erste Kirche mit dem Patrozinium Heilige Familie eingeweiht. 1951 erfolgte die Erhebung zur Pfarrei. 1962 wurde die heutige Kirche geweiht.
Das Zusammenwachsen der heutigen Pfarrei Hl. Familie geschah in mehreren Schritten:
Seit 1983 war Pfr. Brabeck Pfarrer an St. Maria unter dem Kreuze (Unterrath) und St. Maria Königin (Lichtenbroich).
Seit 1990 war Pfr. Keuser Pfarrer an Heilige Familie (Stockum) und St. Mariä Himmelfahrt (Lohausen).
Seit 1996 war Pfr. Schmidt Pfarrer an St. Bruno (Unterrath), St. Maria unter dem Kreuze und St. Maria Königin. Die drei Pfarreien blieben aber bis 2011 selbstständig.
Seit 1997 war Pfr. Keuser Pfarrer an Heilige Familie, St. Mariä Himmelfahrt und St. Albertus Magnus (Golzheim).
1999 wurden die Pfarreien St. Albertus Magnus, St. Mariä Himmelfahrt und Heilige Familie fusioniert.
2011 kam es schließlich zur Fusion der Pfarrei Hl. Familie (mit den Ortsgemeinden in Golzheim, Lohausen und Stockum) und der (drei) Pfarreien in Unterrath und Lichtenbroich - mit dem Namen Heilige Familie, der Kirche Heilige Familie als Pfarrkirche und Msgr. Keuser als Pfarrer.
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