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St. Albertus Magnus . dem Denker geweiht

Adresse

Kaiserswerther Straße 211
40474 Düsseldorf (Golzheim)

Geschichte

1288 . Golzheim gehört zu Düsseldorf (St. Lambertus)

1660 . Bau einer Josefskapelle an der heutigen Uerdinger Straße

1697 . Golzheim gehört zur Pfarrei Derendorf (Heilige Dreifaltigkeit)

1937 . Abriss der Josefskapelle an der Uerdinger Straße auf Veranlassung
            der Stadt wegen der NS-Ausstellung "Schaffendes Volk" im Nordpark

1938 . Weihe der ersatzweise errichteten Kirche St. Albertus Magnus

1951 . Errichtung der Kirchengemeinde St. Albertus Magnus (bis 1998)

1976 . Abschluss der Modernisierung und Erweiterung der Kirche

1999 . Zugehörigkeit zur Kirchengemeinde Heilige Familie

Bau

Die Kirche mit dem freistehenden Turm behauptet sich am Schnittpunkt von Hotel-, Büro- und Wohnvierteln in Golzheim. Von der großzügig geplanten Kirchenanlage einschließlich Gemeindezentrum (Architekt: Franz Schneider) wurde 1938 nur das Gotteshaus ausgeführt - mit der Perspektive einer späteren Erweiterung. Dazu kam es Mitte der 1970er-Jahre, wenn auch nach neuen Plänen. Gemeinde-zentrum (zwischenzeitlich verkauft), ein Kindergarten, Wohnhäuser und der Turm gruppieren sich seitdem locker um die Kirche. Die dreischiffige flachgedeckte Backsteinkirche in Stahlbetonbauweise öffnet sich zur Kaiserswerther Straße hin über einen geräumigen Vorplatz.

Die Innenraumwände sind dreigeschossig gegliedert. Die Altarwand öffnet sich in der Mitte über die ganze Höhe zu einer fensterlosen Konche und greift so eine romanische Formsprache auf. An der linken Altarwand steht eine Statue des Heiligen Albertus Magnus aus den 1940er-Jahren. Die farbintensiven Fenster des Seitenschiffes stammen von Walter Benner.

 

St. Albertus Magnus (1200 – 1280)

In Lauingen/Donau geboren, studierte Albert in Padua Jura und Medizin, trat 1223 dem Predigerorden der Dominikaner (OP=Ordo Praedicatorum) bei und studierte vier Jahre im Dominikanerkloster in Köln Philosophie und Theologie. Vom Orden nach Paris geschickt, erwarb er dort den Magister in der Theologie. Als solcher wurde Albert Leiter des Generalstudiums in Köln und wirkte in neugegründeten Dominikanerklöstern vieler Städte als Lesemeister (Dozent).

1254 wählte der Orden Albert zum Provinzial der Provinz Teutonia, die sich von Rostock bis Brügge erstreckt. Albert musste 40 Klöster visitieren, reiste zu Fuß und lebte als Bettelmönch von dem, was ihm Wohlgesinnte anboten. Falls er nicht außerhalb Kölns als Lesemeister tätig war, lebte er in der größten Stadt des Mittelalters am Rhein, wo er auch 1280 starb. 

Ein Mitbruder schrieb: „Er war von Natur aus ein liebenswürdiger, umgänglicher Mensch, aus dessen Augen Güte hervorleuchtete.“ Sein Grab befindet sich heute in der St. Andreas-Kirche Kölns.

Albertus Magnus – Der Naturforscher

Als Junge schon sammelte er Daten über Pflanzen und Tiere, verglich diese mit dem bisher Erkannten, experimentierte bis ins hohe Alter in seinem Labor neben seiner Zelle. Er beschrieb Metalle, Tierversuche, den Weinbau, das Gemüse, die Vieh- und Falkenzucht. Albert gab die erste deutsche mittelalterliche Darstellung der Fauna und Flora heraus. Die Natur war für Albert nicht Selbstzweck, sondern Offenbarung, Selbstmitteilung Gottes. Er bewunderte die Größe, Unermess-lichkeit und Schönheit der Natur, den Ordner und Gesetzgeber, der dahinter steht.

Wie begegnen wir heute der Schöpfung? Wir fällen die Regenwälder, wir überfischen die Meere und verursachen den Klimawandel - hausgemachte Eingriffe in die Ökologie, die wenig Respekt vor der Natur offenbaren. Im AT heißt es: „unterwerft sie (die Erde) euch und herrscht über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels und über alle Tiere, die sich auf dem Land regen“ (Gen 1, 28); dies ist aber ein Kulturauftrag an die Menschheit, die Schöpfung menschenwürdig zu gestalten, ebenso wie der Auftrag, den Garten Eden „zu bebauen und zu pflegen“ (Gen 2, 15)! - Was bewundern wir? Hochhäuser, Brücken, neue Autokonstruktionen, die virtuelle Welt des Internets – letztlich immer nur uns selbst. Albert schloss von der Wirkung auf die Ursache, von der Schöpfung auf den Schöpfer, vom Menschen auf Gott, seinen Erschaffer – und bewunderte ihn, von dem alle Kreativität ausgeht.

Albertus Magnus – Der Friedensstifter

Gott zeigt sich nicht nur in der Natur, sondern in besonderer Weise in seinem Sohn Jesus Christus. Dieser verkündete die Botschaft vom Reiche Gottes, wurde gekreuzigt und ist auferstanden; er hinterließ die Frohe Botschaft und forderte die Menschen zur Nachfolge auf. Dies tat Albert eindrucksvoll als Friedensstifter: „Selig sind die Friedensstifter, denn sie werden Söhne Gottes genannt werden“ (Mt 5,9).

20 Urkunden der Schiedssprüche Alberts bei Streitigkeiten zwischen Klöstern und Privatpersonen, zwischen Städten und Abteien sind uns erhalten. Besondere Bedeutung bekamen 1252 „Der kleine Schied“ (Spruch) zwischen dem Erzbischof Konrad von Hochstaden und der Stadt Köln im Münzstreit, 1258 „Der große Schied“ im Verfassungsstreit zwischen den gleichen Kontrahenten und 1271 die „Versöhnung“ zwischen dem neuen Erzbischof Engelbert II. von Falkenburg und der Stadt Köln, an denen Albert jeweils federführend beteiligt war. Albert war ein Stadtmensch, d.h. er kannte genau die geistliche Welt in Köln und die städtischen Strukturen mit ihren Gilden, Richerzeche (Bund der Reichen) und Bürgermeistern, ihre Interessen und Empfindsamkeiten. Seine Schieds-sprüche waren ausgewogen, auf Ausgleich und Kompromiss bedacht, ließen jeden das Gesicht wahren. Albert besaß Vertrauen bei allen Kontrahenten, war unbestechlich und besaß einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn. „Gerechtigkeit schafft Frieden“ (Jes 32,17).

Albertus Magnus – Der „Sänger der Eucharistie“

Christus lebt fort in der Kirche als Verkünderin der geoffenbarten Wahrheit und Spenderin der Sakramente. Ehe es das Neue Testament mit seinen 27 Schriften gab, existierte bereits die Kirche. Ihr ist die Frohe Botschaft anvertraut und sie hat festgelegt, was inspirierte heilige Schrift ist. In diesem Traditionsstrom bewegte sich Albert, der dann besonders zur Feder griff, als häretische Bewegungen, Katharer, Waldenser und Albigenser, die die reale Gegenwart Christi in der Eucharistie, das Herzstück der Sakramente, leugneten. Dies bezeugt etwa der Satz aus einem Gebet Alberts: „Durchdringe unsere Seele mit Deinem heiligen Leibe wie mit einem Sauerteige, stille mit Gütern unser Verlangen und verleihe, dass das wunderbare Sakrament Deines Fleisches und Blutes in uns all seinen Reichtum wirke.“

Der Kommunionempfang der Gläubigen ist heutzutage selbstverständlich, aber wie steht es mit der Anbetung des verborgenen Gottes unter der Gestalt des Brotes? (Vgl. GOTTESLOB Nr. 497!) Beim „Ewigen Gebet“ sind die Bänke fast leer!

Worin besteht die Größe Alberts? In der Gesamtschau des damaligen Wissens, daher ist er der doctor universalis. Groß ist er in der Nachfolge Christi als Friedensstifter und in seiner Bescheiden-heit: Nachdem Albert das Bistum Regensburg in Ordnung gebracht hatte, legte er sein Bischofsamt nieder. Er war klein von Gestalt, aber groß in seiner Persönlichkeit! Albertus Magnus wurde erst 1931 heiliggesprochen.

© Dr. Bruno Kammann

Literatur

Becker-Huberti, Manfred (Hrsg.): Düsseldorfer Kirchen. Die katholischen Kirchen im Stadtdekanat Düsseldorf. Köln 2009

Sachausschuss "Öffentlichkeitsarbeit" des Pfarrgemeinderates Heilige Familie (Hrsg.): Geschichte der neuen Pfarrgemeinde Heilige Familie mit den Pfarrbezirken Lohausen, Stockum und Golzheim. Düsseldorf 1999


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