Männerkreis

2023-03 MuK Abendgebet (c) Vera Lender

Impuls zum Abendgebet vom 4. Juli

Sturm auf dem Meer - in unserem Leben – in der Kirche – in der Gesellschaft.  

Vor mir habe ich noch die Bilder vom Hochwasser im Süden Deutschlands. Die Gewalt der Wassermassen riss alles mit. Plötzlich wurden Straßen zu wilden Bächen. Menschen standen hilflos daneben, während ihre Habe zerstört wurde.

Der Sturm auf dem Meer, die aufgepeitschten Wasser - ein Bild für unser Leben. Manchmal fließt es ruhig dahin. Dann aber, vielleicht plötzlich und unerwartet, kommt der Sturm aus der Tiefe des eigenen Innern herauf. Verdrängte Ängste wollen ans Licht: Enttäuschungen mit Menschen, auch mit der Kirche, Verletzungen, Lebenshoffnungen, die sich nicht erfüllen, Sehnsucht nach Liebe und Geborgenheit, die immer wieder scheitert, das nichtgelebte Leben. Die Wogen drohen uns zu verschlingen.

 

Aber der Sturm kann auch von außen kommen, von Krankheiten und Unfällen, von Schicksalsschlägen, von Arbeitslosigkeit oder Krieg. Das erfahren wir gerade in der Ukraine und in Gaza. Menschen auf der Flucht, umhergetrieben ohne Nahrung, ohne Wasser. Die weltweite Ungerechtigkeit kann plötzlich über Menschen herfallen und sie zum Opfer machen. Dann gerät alles durcheinander. Die Angst vor der Zukunft bricht auf, die Angst, nicht fertig zu werden mit dem, was da plötzlich auftaucht, Angst zu scheitern, das eigene Ansehen zu verlieren. Die Angst überschwemmt uns. Es geht um unser Leben. Es geht um das Überleben in dieser Menschenwelt.

Mitten im Sturm, mitten im umhergewirbelten Boot schläft Jesus. Ärgerlich für die Jünger. Sieht er denn nicht ihre Not? Wie oft scheint Jesus in unserem Lebensboot zu schlafen. Wo ist er? Wo ist Gott? Wo bleibt er? Hat er denn kein Mitgefühl mit unserer Hilflosigkeit? Gibt es ihn überhaupt? Was soll ein Gott, der sich nicht um uns kümmert? Aber Jesus sagt im Evangelium den Jüngern und damit auch uns: Ihr Kleingläubigen. Ich bin doch da. Diese Geschichte lädt uns ein, darauf zu vertrauen, das Jesus da ist, mitten in unserem Leben, auch wenn er zu schlafen scheint.

Das Boot auf stürmischer See ist vielfach auch ein Bild der Kirche in den Stürmen unserer Zeit. Auch da gibt es den Sturm, den Sturm von innen, von den verdrängten Fragen und verhinderten Aufbrüchen her, und den Sturm von außen, von den gesellschaftlichen Umbrüchen her, die die Rolle der Kirche verändern. Diese beiden Stürme lassen heute das Boot der Kirche kräftig schaukeln. Viele sind ratlos und sehen keine Zukunft mehr für die Kirche. Doch  bei manchen, nicht nur in Rom, wächst die Angst, dass das Kirchenboot in diesem Sturm untergeht. Man möchte es wieder im Hafen fest vertäuen. Aber dann kann die Kirche ihren Auftrag nicht erfüllen, im Vertrauen auf den Geist Gottes hinauszufahren auf die stürmische See unserer Zeit, um dort Zeugnis von der Frohen Botschaft zu geben.

Wer ist dieser Jesus, dass ihm Wind und Wellen gehorchen auch der Wind und die Wellen in meinem Leben, in unserer Kirche und Gesellschaft. Er sitzt mit im Boot unseres Lebens

 

Deshalb dürfen wir Christen aus der Mitte unseres Glaubens heraus darauf vertrauen, dass Jesus da ist, mitten in unserem Leben, in der Kirche wie auch in der Gesellschaft, auch wenn er zu schlafen scheint.

 

Klemens Steffens

 

 

 

 

 

 


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