Thema: Den Glauben nicht verstecken - In die anonyme Gesellschaft Originalität einbringen -
Gibt es neben dem Klimawandel auch einen Wertewandel? Das Erstere schwebt wie eine dunkle Wolke über uns, über Europa. Das Zweite wird eher hingenommen als etwas Normales. Es kommt Verwirrung auf, wenn in unruhigen Zeiten die Bewahrung von Werten lauthals beschworen wird. Welche Werte sind gemeint? Ist mit Toleranz, demokratischer Freiheit und humanischen Idealen die entsprechende Skala schon erfüllt? Ist der christliche Glaube an Gott auch ein Wert?
Wenn wir genau hinschauen, ist ein Leben ohne Gott Anfang des dritten Jahrtausends nach Christus nichts Ungewöhnliches mehr in Deutschland und Europa. Das säkulare Klima, das die Öffentlichkeit bestimmt, hat den Glauben zur Privatsache erklärt. Ohne Zweifel gehört der christliche Glaube zu den Fundamenten Europas. Angesichts vielfältiger bekannter und fremder Glaubensrichtungen ist es für uns Christen an der Zeit, sich nicht länger verschämt zur verstecken, sondern zum eigenen Glauben auch öffentlich zu stehen.
Papst Leo XIV. warnte in seiner ersten Ansprache vor den Folgen schwindenden Glaubens. Zu den dramatischen Begleiterscheinungen zähle, dass etwa der Sinn des Lebens verloren gehe, die Barmherzigkeit in Vergessenheit gerät, die Würde des Menschen in den dramatischsten Formen verletzt wird und die Krisen der Familien darunter leiden. Der Glaube werde heute als etwas Absurdes angesehen, beklagt der Papst. Technologie, Geld, Erfolg, Macht und Vergnügen hätten heute einen höheren Stellenwert. Dies sei „faktischer Atheismus“, also Gottlosigkeit.
Es geht um Lebensgestaltung. Der Glaube ist wichtiger Bestandteil von uns. Das erfordert eine klare Haltung von einem jeden Einzelnen von uns, von mir, in den Begegnungen mit anderen Menschen. Den christlichen Glauben kann man nicht nur privat praktizieren, er verlangt nach Öffentlichkeit. Mehr noch: Wenn ich zum Glauben stehe, bereichere ich die Gesellschaft durch meine Originalität. In eine anonyme Gesellschaft bringe ich mich mit meiner Besonderheit ja nicht als Sonderling ein, sondern als glaubender Mensch. Damit bleibe ich meiner Sendung treu. Glaubensentscheidungen fordern immer wieder zu persönlicher Stellungnahme heraus. Nicht selten ist dabei Mut gefragt, weil Widerstände und Anfechtungen es schwer machen, den Glauben zu bekennen.
Ich meine, das überzeugte Christsein ist sowohl in der Kirche wie in der Gesellschaft unersetzlich, denn es geht nicht mehr nur um ein treues Bewahren oder Beharren auf Überliefertes, sondern um ein offenes Zeugnis. Im Wertewandel heißt es Farbe und damit unseren Glauben zu bekennen, nicht austreten sondern auftreten.
Klemens Steffens
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